Die MPU wegen Drogen

Ob Kokain, Amphetamine, bestimmte Beruhigungsmittel oder andere Betäubungsmittel – der Konsum solcher Substanzen, egal in welcher Menge, schließt Sie vom Straßenverkehr aus. Dazu zählt auch Cannabis. Sollten Sie dennoch erwischt werden und Ihren Führerschein verlieren, droht in jedem Fall eine MPU. Dort müssen Sie eine mindestens 1-jährige Abstinenz von jeglichen Drogen nachweisen. In Gesprächen müssen Sie Ihre Konsumgeschichte und die Gründe für Ihren Konsum und Ihre jetzige Abstinenz berichten. Ein handfester Plan zur Verhinderung von Rückfällen ist unverzichtbar.

In Bezug auf Drogen im Straßenverkehr sind die Regularien deutlich strenger als beim Thema Alkohol. Es gibt keinen Spielraum sobald Betäubungsmittel (auch Cannabis zählt dazu!) bei Ihnen nachgewiesen wurden. Der Gesetzgeber schreibt hier eine MPU vor. Sobald sich Hinweise auf einen Drogenkonsum bei Ihnen finden – selbst wenn Sie keinen PKW geführt haben – muss Ihre Fahreignung durch eine MPU überprüft werden. Es liegt nämlich die Vermutung nahe, dass Sie, durch Ihren Drogenkonsum, den Konsum und das Fahren von Kraftfahrzeugen nicht mehr trennen können. Der Ablauf einer MPU wegen Drogen gleicht in den meisten Fällen dem üblichen Prozedere. Es wird allerdings speziell auf das Thema Konsum und Konsumgewohnheiten eingegangen. Der Untersucher wird Sie nach der Häufigkeit und den Mengen Ihres Konsums befragen. Außerdem ist es wichtig, ob nur eine Substanz eingenommen wurde oder ein Mischkonsum mit anderen Betäubungsmitteln oder Alkohol stattgefunden hat. Das Hauptaugenmerk des Gespräches wird aber auf Ihren Gründen für den Drogenkonsum, und der Frage warum es nun zu Veränderungen in Ihrem Konsum gekommen ist, liegen. Auch hier ist der Abstinenznachweis wieder ein wichtiger Baustein für das Bestehen der MPU. Eine Abstinenz von Betäubungsmitteln sollte in jedem Fall länger als 1 Jahr nachweisbar sein. Hierfür bieten sich zertifizierte Abstinenzscreening-Programme an, die in der Regel über Urinproben durchgeführt werden. In Einzelfällen sind auch Haaranalysen möglich. Es kann sein, dass zusätzlich eine Alkoholabstinenz gefordert wird. Wir beraten Sie gerne zu diesem Thema. Die MPU soll anschließend bewerten, ob bei Ihnen eine Drogenabhängigkeit, eine Gefährdung oder eine fortgeschrittene Problematik in Bezug auf Drogen besteht. Liegt ausschließlich ein gelegentlicher oder einmaliger Cannabis-Konsum vor, so gibt es wiederum einige Besonderheiten zu beachten. Sehen Sie sich dazu unsere Rubrik MPU wegen Cannabis an! MPU-Kompetenz bietet spezielle vorbereitende Schulungen für Personen an, die eine MPU aufgrund von Drogenkonsum absolvieren müssen.