Die Schritte bis zum Führerschein

Um einen erstmal entzogenen Führerschein wiederzubekommen müssen Sie einige Schritte beachten. Nach dem Antrag bei Ihrer Führerscheinstelle müssen Sie einige Anforderungen erfüllen, beispielsweise einen Sehtest erbringen. Unter Umständen wird auch eine MPU notwendig. Erst wenn Sie alle Forderungen der Führerscheinstelle erfüllt haben, können Sie Ihren Führerschein wieder in Besitz nehmen.

Falls Ihnen der Führerschein entzogen oder gerichtlich entsagt wurde, wird für die Wiedererlangung ein Antrag bei Ihrer jeweilig zuständen Verkehrsbehörde notwendig. Damit Ihnen Ihr entzogener Führerschein wiedererteilt wird, müssen Sie eine Reihe von Schritten durchlaufen. Ein beispielhafter Ablauf könnte in etwa so aussehen:

  • Sie stellen einen Antrag auf Neuerteilung der Fahrerlaubnis bei der zuständigen Führerscheinstelle für Ihren Hauptwohnsitz (für Hamburg:  LBV). In der Regel müssen Sie dafür vorher einen Termin vereinbaren. Der Antrag kann je nach Aufwand und beantragten Fahrzeugklassen bis zu 275€ kosten. Falls Ihnen eine Sperrfrist auferlegt wurde, können Sie Ihren Antrag frühestens 3 Monate vor Ablauf der Sperrfrist stellen
  • Nun erhalten Sie von der Führerscheinstelle eine Liste von Erledigungen und Dokumenten, die Sie einreichen müssen. Diese Liste entsteht durch eine Aktenprüfung vonseiten der Führerscheinstelle. Auch hier hängt der Umfang von den beantragten Fahrzeugklassen ab. In dem meisten Fällen wird ein Passbild, eine Bescheinigung über einen Sehtest (z.B. von einem Optiker) und ein Nachweis über die Teilnahme an einem Kurs für lebensrettende Sofortmaßnahmen (Erste-Hilfe) nötig
  • Die Führerscheinstelle wird eine MPU anordnen, falls bei Ihnen Zweifel bezüglich der Eignung zum Führen eines Kraftfahrzeuges vorliegen. Wo Sie Ihre MPU durchführen ist Ihnen selbst überlassen. Mögliche Stellen für den Großraum Hamburg haben wir für Sie hier aufgelistet
  • Falls Sie Ihren Führerschein wegen Alkohol- oder Drogenauffälligkeiten verloren haben, ist in den meisten Fällen der Nachweis über eine Abstinenz von mindestens einem Jahr notwendig. Diesen Nachweis sollten Sie vor Ihrer MPU erhalten haben und er sollte bis kurz vor den MPU-Termin verfolgbar sein. Bei der MPU werden nur Abstinenznachweise anerkannt, die forensischen Standards entsprechen und von qualifizierten Ärzten angefertigt worden sind. Zusätzlich muss das Labor nach DIN ISO/IEC 17025 (nach den Standards der Gesellschaft für Toxikologische und Forensische Chemie – GTFCh) zertifiziert sein. Ein solches Screening ist in Hamburg beispielsweise am Institut für Rechtsmedizin des UKE und auch bei allen amtlichen anerkannten MPU-Stellen möglich. Beachten Sie, dass über eine Haaranalyse nur maximal 3 Monate der Vergangenheit überprüfbar sind. Es bietet sich also ein fortlaufendes Screening über Urin an.
  • Eine erfolgreiche MPU setzt voraus, dass Sie aus Ihren Fehlern der Vergangenheit gelernt haben. Dazu ist es wichtig, dass Sie erkannt haben, warum Sie sich so und nicht anders verhalten haben. Weiterhin müssen Sie angeben können, was Sie verändert haben, um nicht wieder in alte Verhaltensmuster zurückzufallen. Eine solche Selbsterkenntnis und Veränderung kann schwerfallen. Eine qualifizierte verkehrspsychologische Betreuung kann Ihnen dabei helfen, diese Schritte zu gehen. Eine solche MPU-Vorbereitung ist grundsätzlich freiwillig, kann die Chancen einer positiven Begutachtung aber deutlich erhöhen
  • Nachdem Sie Ihre MPU in Hamburg erfolgreich bestanden haben, erhalten Sie darüber ein Gutachten in Schriftform. Reichen Sie dieses bei Ihrer Führerscheinstelle ein, um Ihren Führerschein zurückzuerhalten